Heimatfest: Niederfrohna wieder im richtigen Rythmus
Alle 25 Jahre feiert Niederfrohna ein Heimatfest. Das letzte ist allerdings erst 15 Jahre her. Grund ist vermutlich ein Rechenfehler. Mit der 775-Jahr-Feier in diesem Jahr stimmt die Zeitrechnung wieder.
VON SANDRA CZABANIA (Freie Presse vom 31.03.2011)
NIEDERFROHNA Auf den 19. Oktober 1236 ist die Urkunde datiert, in der ein Ort namens Frohne zum ersten Mal erwähnt wird. Eine Kopie hänge im Rathaus von Niederfrohna, das Original liege auf Burg Gnandstein, wo die Urkunde einst unterzeichnet wurde, sagt Lothar Philipp, langjähriger Bürgermeister (Freie Wähler) des Ortes.
Foto ANNEROSE WINKLER Doch irgendwann Mitte des 20. Jahrhunderts muss etwas schief gegangen sein. 1936 sei das Heimatfest zum Gedenken an die Ersterwähnung 700 Jahre zuvor noch im richtigen Jahr ausgerichtet worden, sagt Philipp. Im geplanten Rhythmus von 25 Jahren hätte 1961 das nächste Heimatfest stattfinden müssen, es wurde jedoch erst 1965 gefeiert. Warum, wisse er nicht, sagt das ehemalige Gemeindeoberhaupt. Als 1990. zu Beginn seiner Amtszeit als Bürgermeister, wieder Heimatfest sein sollte, habe er nachgerechnet und den Irrtum gestoppt. Es hätte 1986 gefeiert werden müssen. Man wollte es 1991 nachholen. „Doch in dem Jahr war die Währungsreform", gibt der Ex-Bürgermeister als Begründung dafür an, warum das Heimatfest nicht ausgerichtet wurde. Schließlich wurde 1996 gefeiert.
„Jetzt sind wir wieder im richtigen Rhythmus", sagt Klaus Kertzscher (Freie Wähler), seit 2008 Bürgermeister von Niederfrohna. In diesem Jahr jährt sich die Ersterwähnung zum 775. Mal, in 25 Jahren wäre 800-Jahr-Feier. Termin für das Heimatfest 2011 ist der 16. bis 19. Juni 2011 „weil das von den Temperaturen her die schönere Zeit ist", sagt Kertzscher.
Ein Glanzpunkt der viertägigen Feierlichkeit soll der Festumzug sein. „Der ist drelgeteilt sagt Stefan Frünke, der für dessen Organisation verantwortlich ist. Zuerst werde die Geschichte des Ortes dargestellt, anschließend bekämen Vereine und Gewerbetreibende des Ortes eine Plattform, um sich und ihre Leistungen zu präsentieren, erklärt der FDP-Gemeinderat. Zwei Stunden soll der Umzug dauern und sich von der Wetzelmühle bis zum Festgelände am Rathaus schlängeln.
Wie viele mitwirken, sei noch nicht klar. Denn zwei Wochen hätten Vereine und Firmen noch Zeit, sich als Teilnehmer anzumelden. Außerdem würden noch Helfer gesucht, die die geplanten Epochen aus der Geschichte des Ortes mit Leben füllen. „Um die entsprechende Kleidung müssen sich die Helfer keine Gedanken machen. Die bekommen wir aus einem Fundus in Hohenstein-Ernstthai", sagt Frünke.
Dreh- und Angelpunkt des Heimatfestes ist das Rathaus. „Niederfrohna erstreckt sich über siebeneinhalb Kilometer", sagt Bürgermeister Kertzscher. Damit das Fest ein Erfolg wird, könne man nicht an jeder Ecke etwas stattfinden lassen. Statt dessen sollen alle Aktivitäten rund ums Gemeindeamt an der Oberen Hauptstraße konzentriert werden. Dort sollen auch das Festzelt und die beiden Bühnen stehen.
Im Programm kann es nach Auskunft von Klaus Kertzscher bis Juni noch Änderungen geben. Gesichert sei hingegen die Finanzierung des Festes. 40.000 Euro seien eigens dafür in den Haushalt eingestellt. Weiteres Geld komme von Sponsoren.