Wanderung 1999
Mit ihren ca. 2300 Einwohnern blickt Niederfrohna auf eine 760 jährige Geschichte zurück.
Entlang des deutlich V-förmig in den Granulit eingeschnittenen Frohnbachtales entstanden die Gemarkungen Niederfrohna, Mittelfrohna, Jahnshorn und Fichtigsthal. Diese sind heute noch als Ortsteile erkennbar.
Von Limbach-Oberfrohna aus kommend erreichen wir zuerst Fichtigsthal, welches durch die Nähe zur Kleinstadt, städtischen Charakter trägt. Besonders ausgeprägt ist hier die Ansiedlung von Gewerbe. Überhaupt zeichnet sich der gesamte Ort durch ein sehr reichhaltiges gastronomisches Angebot und Beherbergungswesen aus.
Die Freiwillige Feuerwehr besteht seit 1876 und bezog im Jahr 2000 ihr neues Gerätehaus.
Wenn wir Fichtigsthal verlassen, fällt uns in Mittelfrohna das unter Denkmalschutz stehende Ensemble des alten ”Rittergutes Mittelfrohna”; mit seinem prächtigen Portal am Herrenhaus besonders auf.
Wer sportliche Betätigung wünscht, hat die Möglichkeit, unsere Sportanlage an ”Jahnburg” aufzusuchen. Dort findet alljährlich im Juni unser Sport- und Vereinsfest statt.
Den Kern des entstehenden Ortszentrums bildet das rekonstruierte Rathaus. Eine kleine Rathausgalerie mit ständig wechselnden Ausstellungen erwartet interessierte Besucher.
Der versteinerte Baumstumpf aus dem Rotliegenden von Chemnitz erinnert an Johann Traugott Sterzel (1841 1914) - ein bemerkenswerter Sohn Niederfrohnas. Geprägt durch die Kindheits- und Jugenderinnerungen an Niederfrohna und Waldenburg erwarb sich der Botanik und Geologieforscher große Verdienste um den ”Steinernen Wald” Das Foto zeigt den versteinerten Wald im Naturkundemuseum
Chemnitz. (DAStietz)
Die Grundschule Niederfrohna.
Als weithin sichtbares Wahrzeichen des Dorfes präsentiert sich die um 1820 im klassizistischen Stil erbaute ”Johanniskirche”. Zusammen mit dem alten ”Schenkgut”, welches ein Renaissanceportal aus Rochlitzer Porphyr ziert, trägt sie ortsbildprägenden Charakter.
Von hier aus gelangen wir bald zum Naturdenkmal Friedenseiche, wo eine gemütliche Rundbank zur Verschnaufpause einlädt.
Bei der Wanderung durch das Dorf ist der Frohnbach mit seinen zahlreichen Brücken unser ständiger Begleiter.
Im Ortsteil Jahnshorn angelangt, empfiehlt sich ein Abstecher zum gleichnamigen Waldstück, um Ruhe und Besinnung zu finden. Von hier aus lohnt sich ein Blick ins Dorf. Dabei können wir uns gut vorstellen, dass sowohl der Bauernstand als auch das Handwerk der Blaudrucker und Färber, der Müller, Schneider, Schmiede, Zimmerleute, Sattler, Tischler, Korbmacher, Leineweber, Wollkämmer und später auch Strumpfwirker hier Tradition haben.
In zahlreichen Fachwerkbauten Rhein-Fränkischen Stils finden wir Zeugen dieser Zeit. Aber kehren wir nach Niederfrohna zum Frohnbach zurück.
Die Geschichte erzählt uns von drei Mühlen, die es hier gegeben hat. Eine davon, die Wetzelmühle ist uns bis heute in einem annähernd ursprünglichen funktionsfähigen Zustand erhalten geblieben.
Ganz unten im Dorf lockt uns die ”Christuskirche”, um 1520 auf einem kleinen Hügel erbaut, zum Dorfausgang (Periode der sächsischen Spätgotik).
Dort, wo der Frohnbach und der Forellenbach zusammenfließen, beginnt ein liebliches Tal, das Forellenbachtal, es zeigt uns den Weg ins nahe Muldental.