Die Schule bleibt im Dorf

Zitterpartien um Schulen in Amtsberg, Taura, Limbach und Niederfrohna vorbei - Nein zu Bräunsdorf

Chemnitzer Umland. Frohe Kunde in. Amtsberg: Die Mittelschule darf mit 20 Anmeldungen zum neuen Schuljahr eine fünfte Klasse bilden. “Darüber hat uns das Kultusministerium informiert”, teilte Bürgermeister Sylvio Krause (CDU) mit. Er zeigte sich zufrieden. “Für dieses Jahr haben wir es geschafft. Es ist jedoch ein jährlich wiederkehrendes Problem, genügend Schüler zusammen zu bekommen”, bekannte der Kommunalpolitiker. Wie viele fünfte Klassen die Bildungsstätte im Ortsteil Weißbach bilden darf, stand gestern noch nicht fest. “Das hängt davon ab, welchen Schulen im Umkreis die Bildung einer fünften Klasse verwehrt wird.”

Doch die Zitterpartie ist noch nicht in allen Städten und Gemeinden im Chemnitzer Umland beendet: Bis Freitag erhalten alle Eltern schriftlich Bescheid, ob ihrem Schulwunsch entsprochen wurde.

In Hartmannsdorf beispielsweise waren die Würfel gestern noch nicht gefallen: “Die Eltern konnten wir noch nicht informieren, weil uns noch keine offizielle Entscheidung des Schulamtes vorliegt”, sagte Peter Ebock, Leiter der Mittelschule. Auch für die Schüler der Mittelschule in Claußnitz war gestern laut Leiterin Steffi Schubert noch kein Bescheid eingegangen.

Mit einer Ausnahmeregelung ist die Bildung einer ersten Klasse mit nur 13 statt der geforderten 15 Schüler für das nächste Schuljahr an der Grundschule Niederfrohna gesichert. “Wir sind sehr glücklich über diese Entscheidung”, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Carmen Oslislok. Der Kampf von Gemeinderat, Eltern und Schule habe sich gelohnt, gleichwohl niemand wisse, wie die Zahlen im nächsten Jahr aussehen.

Einen knappen, doch sehr erfreulichen Bescheid erhielt auch Tauras Bürgermeister Klaus Vivus (parteilos). “Endlich haben wir es schwarz auf weiß, dass wir an der Köthensdorfer Grundschule eine erste Klasse bilden können”, sagte der Ortschef, der froh ist, dass die monatelange Unsicherheit beendet ist. Noch vor Pfingsten will er die frohe Kunde den Gemeinderäten mitteilen

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hielt hingegen Schul- und Kulturdezernent Dietrich Oberschelp in Limbach-Oberfrohna gestern den Bescheid des Kultusministeriums aus Dresden in den Händen. Zwar hat die oberste Schulbehörde im Freistaat eingelenkt und der Bildung einer fünften Klasse in der Pestalozzi-Mittelschule in Limbach zugestimmt. Gegen die Argumente der Großen Kreisstädter hat das Ministerium allerdings im Falle der Grundschule Bräunsdorf entschieden: “Die Einrichtung soll ein Jahr früher, zum 31. Juli 2004, zumachen, die künftigen Viertklässler sollen die Grundschule Wolkenburg besuchen”, berichtete Oberschelp. Gemeinsam mit dem Ortsvorsteher von Bräunsdorf berate die Große Kreisstadt jetzt das weitere Vorgehen.

Freie Presse 27.05.2004 (hfn/grit/BESP/TÜR/UKA)