Chöre treten im Steinbruch auf

Männer-, Spatzen- und Posaunenchor gestalten Konzert - Zelter-Plakette für sangesfreudige Männer

Niederfrohna. Freunde der Chormusik kommen heute Abend in Niederfrohna auf ihre Kosten. Ab 19 Uhr gestalten der Spatzenchor und der Männerchor Niederfrohna eine Serenade. Dazu musiziert der Posaunenchor. Ein ansprechendes Ambiente für die Veranstaltung bietet der ehemalige Steinbruch hinter der Johanniskirche.

Dem Niederfrohnaer Männerchor wurde beim diesjährigen Muldental-Musikfest eine nicht alltägliche Ehrung zuteil. Bei ihrem Auftritt in der St-Mauritius-Kirche wurden die sangesfreudigen Männer mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet. Sie geht auf eine Initiative des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss zurück. Seit 1956 wird sie an Laienchöre verliehen, die sich besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des Volksliedes erworben haben.

Dem am 16. Oktober 1871 gegründeten Chor gehören heute 28 Männer an. Sie pflegen einen vierstimmigen Satzgesang. Ihr Repertoire reicht vom klassischen bis zum populären Liedgut. Erwin Bolland wurde dieses Jahr für seine 50-jährige Chorzugehörigkeit mit der Ehrennadel des deutschen Sängerbundes ausgezeichnet. Bolland denkt an viele große Chorauftritte zurück. Lebhaft in Erinnerung sind ihm die Sängertreffen in Limbach-Oberfrohna in den fünfziger Jahren: “Da haben sich mehrere Chöre am Rathaus getroffen und sind von dort singend in den Stadtpark gezogen. Hier sind sie natürlich aufgetreten.”

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Die sangesfreudigen Niederfrohnaer Männer wurden kürzlich mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet. Heute Abend treten sie im ehemaligen Steinbruch hinter der Kirche auf. -FOTO: JÜRGEN SORGE

“Die Freude am Singen und die Geselligkeit schweißen zusammen. Durch die Musik haben wir uns jedenfalls gut gehalten”, lacht Siegfried Rinner, der sogar noch zwei Jahre länger im Chor mitsingt. Wie Bolland hat er in dieser Zeit mindestens 200 Lieder einstudiert. Thomas Richter schwingt den Taktstock. “Wir sind eine verschworene Gemeinschaft mit ganz unterschiedlichen Charakteren. Da ist es nicht immer leicht, alle unter einen Hut zu bekommen”, schmunzelt der Musiklehrer. Neben der Pflege der Geselligkeit hat er einen hohen künstlerischen Anspruch an den Chor, der bei großen Veranstaltungen, wie etwa während des Mittelsächsischen Kultursommers, stets ein gern gesehener Gast ist.

Wie seine Mitstreiter freut sich auch Vereinsvorsitzender Werner Strauß über die Zelter-Plakette, zumal der Niederfrohnaer Chor dieses Jahr der einzige des Sächsischen Chorverbandes ist, dem eine solche Ehrung zuteil wurde. Dass so etwas auch motiviert, werden die Herren heute Abend unter Beweis stellen. “In unserer Gemeinde singen wir am liebsten. Die Veranstaltung wird sicher ein kultureller Höhepunkt im Ort”, ist Strauß überzeugt.

Freie Presse 03.Juli 2004 (SO)