• Termine

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      Herbstwanderung Heimatverein
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    • 18.10.2009
      Traditionelles Baumpflanzen des Heimatvereins anlässlich der Ersterwähnung von Frohne im Jahr 1236
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      18:18 Uhr Der NCC stürmt das Rathaus
    • 27.11.2009
      Weihnachtsfeier Heimatverein
    • 28.11.2009
      Pyramiden anschieben und Theateraufführung der Kindertagesstätte Pfiffikus
    • 13.12.2009
      Weihnachtsmarkt

 

”Vom Parteiengerangel verschont”

 

12.11.2008
Bettina Junge Freie Presse

Niederfrohnas Bürgermeister hat nach 100 Tagen Rathausschlüssel wieder abgegeben

Rund 100 Tage sind die neu gewählten Bürgermeister im Amt. Gestern um 18.18 Uhr (11.11 Uhr mussten viele Narren noch arbeiten) gab Niederfrohnas Bürgermeister Klaus Kertzscher (Freie Wähler) den Rathausschlüssel wieder ab. Darüber sprach Bettina Junge mit dem gelernten Feinmechaniker.

Freie Presse: Erst mal Glückwunsch zum 61. Geburtstag. Sind Sie nach der närrischen Schlüsselübergabe heute wieder fit für eine Feier?
Klaus Kertzscher: Danke. Kein Problem. Gestern war ja erst der Auftakt der Faschingssaison. So richtig rund geht's dann im Februar zu. Dieses Jahr übrigens erstmals wieder in unserem Dorf, in der Jahnburg.

Freie Fresse: Mussten Sie Ihren Vorgänger Lothar Philipp am Anfang oft um Rat fragen?
Kertzscher: Als langjähriger Gemeinderat habe ich schon viel über die Amtsgeschäfte gewusst. Aber überall gibt es so kleine Probleme, die sich im Laufe der Zeit ergeben. Ab und zu musste ich schon nachhaken und werde das auch weiterhin tun, denn sein Rat ist nach wie vor gefragt. Dass die Belastungen für meinen Vorgänger in Grenzen gehalten werden, dafür sorgen meine sehr guten Mitarbeiter in Verwaltung und Bauhof.

Freie Presse: Seit dieser Amtszeit ist der Bürgermeister nur noch im Ehrenamt beschäftigt Die Niederfrohnaer sehen Sie aber täglich ins Rathaus gehen.
Kertzscher: Das ist ein Vollzeitjob. 14,9 Stunden habe ich für dieses Ehrenamt Zeit. Aber um die Arbeit richtig zu machen, reicht das vorne und hinten nicht. Ich bin es gewohnt, weil ich schon jahrelang viele Ehrenämter begleitet habe. Übrigens, das bin ich meinen Wählern auch schuldig, denn 95 Prozent der Stimmen das ist Verpflichtung und Freude zugleich.

Freie Presse: Nach 100 Tagen ist die Schonfrist vorbei. Haben Sie es schon bereut, dass Sie für das Bürgermeisteramt den Chefposten im Kreissportbund aufgegeben haben?
Kertzscher: Nein. Ich bin immer noch überzeugt, dass der große Kreissportbund Zwickau. nicht im Ehrenamt zu meistern ist. Vieles wird jetzt noch undurchsichtiger. Da lobe ich mir meine Gemeinde. Ich kenne mich aus und möchte noch einiges bewegen, genau wie auch als Chef vom Sportverein.

Freie Presse: Was nervt an diesem Job am meisten?
Kertzscher: Der Papierkram.

Freie Presse: Gerade weil Sie jahrelang der der Präsident des Kreissportbundes waren, haben Sie ja sportlich einiges bewegt. Worauf sind Sie stolz?
Kertzscher Auf das Vorschulprojekt. Bereits im Kindergartenalter wird Sport und Spiel einmal pro Woche angeboten. Alle reden davon, dass sich unsere Kinder zu wenig bewegen, wir haben etwas dagegen getan. Ich bin froh, dass es auch einige meiner Amtskollegen so sehen, denn bis jetzt ist das eine freiwillige Aufgabe der Kommunen, und zuerst müssen die Pflichtaufgaben erfüllt werden. Hier sollte das Gesetz geändert werden. Bestrebungen dazu sind nach Aussagen des neuen Kultusministers zu erwarten. Daher strebe man eine Änderung in der kommunalen Haushaltsordnung an.

Freie Presse: Was liegt Ihnen in den nächsten 100 Tagen am Herzen? Kertzscher: 2,6 Kilometer Kreisstraßen sind noch instand zu setzen. Vor allem die Untere Hauptstraße muss so schnell wie möglich saniert werden. Außerdem hoffe ich, dass das Radwegeprogramm neu aufgelegt wird. Mit Fördermitteln sollen die Industriebrache Trikotex an der Limbacher Straße sowie das Mehrzweckgebäude für den Kindergarten und für unsere Vereine umgebaut werden.

Freie Presse: Sie sind für sieben Jahre gewählt. Was ist Ihnen noch wichtig ?
Kertzscher: Der Ort soll sich kontinuierlich weiter entwickeln, die Vereine sich entfalten und stabilisieren. Grundschule und Kindergarten sollen erhalten bleiben.

Freie Presse: Heißt dass, die 2525 Einwohner wollen so lange wie möglich in einer selbstständigen Gemeinde wohnen?
Kertzscher: Ja. Das ist uns wichtig.

Freie Presse: Ist es nicht langweilig, wenn im Gemeinderat nur die Freien Wähler sitzen?
Kertzscher: Keinesfalls. Wir bleiben vom Parteiengerangel verschont. Es geht immer um die Sache. Auch wenn es selbstverständlich mal unterschiedliche Meinungen gibt.

Freie Presse: Glauben Sie generell, dass sich Parteien überholt haben?
Kertzscher: Ja. Das wird sich schon zur nächsten Kommunalwahl 2009 zeigen. Es wird immer schwieriger, Leute für die kommunalpolitische Arbeit zu begeistern. Ich denke nur an das Debakel in Hessen. Die Freien Wähler erhalten jetzt eine größere Akzeptanz.

Freie Presse 12.11.2008 Bettina Junge