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Die “goldenen Zeiten“ sind endgültig vorbei

 

14.07.2004
Jürgen Sorge Freie Presse

Niederfrohnas Bürgermeister Lothar Philipp zieht Halbjahresbilanz - Brückenbau vor Abschluss - Sanierung von Kreisstraßen dringend notwendig
Bis zum Jahresende sind es noch 170 Tage. Vor sechs Monaten sind die Bürgermeister der Kommunen des Umlandes mit ehrgeizigen Vorhaben in das Jahr 2004 gestartet. Mit zahlreichen Projekten wollten sie die Wohnqualität in ihren Orten verbessern, die Infrastruktur weiter ausbauen. Nach einem halben Jahr zieht die Heimatzeitung Bilanz. “Freie-Presse”-Mitarbeiter Jürgen Sorge, der im Januar den Bürgermeister von Niederfrohna, Lothar Philipp (Freie Wähler), befragte, will jetzt wissen, wie weit die zirka 2600 Einwohner zählende Gemeinde vorangekommen ist.


Freie Presse: Die Finanzausstattung der Gemeinden wird nicht besser, eher schlechter. Wie sieht es in Niederfrohna aus?

Lothar Philipp: Als kleine Gemeinde müssen wir schon immer mit einer kargen finanziellen Ausstattung leben. Die vergangenen Jahre waren aber immer noch die “goldenen Zeiten”. Besorgniserregend sind für mich die Zukunftsaussichten. Denn für das kommende Jahr hat der Freistaat den Städten und Gemeinden eine Kürzung der Zuschüsse im investiven Bereich angekündigt.


Freie Presse: Wie weit sind Sie mit der Umsetzung Ihrer diesjährigen Planungen vorangekommen?

Philipp: Dieses Jahr werden wir den Brückenbau in der oberen Hauptstraße abschließen. In der Schule haben wir zwei neue Türen eingebaut. Außerdem haben wir mit der Sanierung der Totenhalle auf dem neuen Friedhof nahe der Johanniskirche begonnen. Das Dach ist bereits neu gedeckt. In diesem Jahr wird das Gebäude trockengelegt.


Freie Presse: Am 13. Juni 2004 wurden neue Kommunalparlamente gewählt. Haben Sie das Ergebnis in Niederfrohna erwartet, oder war es eher eine Überraschung für Sie? Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den neuen Räten vor?

Philipp: Für den Gemeinderat in Niederfrohna kandidierten nur Mitglieder der Freien Wählervereinigung. Das Ergebnis war deshalb überhaupt keine Überraschung. Mit 61 Prozent hatten wir jedoch die größte Wahlbeteiligung im Kreis. Das zeigt, dass sich die Niederfrohnaer mit ihrem Ort identifizieren. Schwerpunkt der Arbeit im Gemeinderat wird der weitere Ausbau der Infrastruktur sein. Ich denke da beispielsweise an den Viehweg.


Freie Presse: Was erwarten Sie vom neu gewählten Kreistag?

Philipp: Gut finde ich, dass auf Anhieb insgesamt fünf Kandidaten der neu gegründeten Unabhängigen Liste Chemnitzer Land den Sprung ins Kreisparlament geschafft haben. Ale einer dieser Kreisräte will ich mich mich unter anderem dafür einsetzen, dass die Sanierung von Kreisstraßen vorangetrieben wird.


Freie Presse: Ab 1. Januar des kommenden Jahres sollen Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammengefasst werden. Viele Bürger sind in Sorge, dadurch ins soziale Abseits zu geraten. Was sagen Sie diesen Bürgern?

Philipp: Die Bundesrepublik lebt schon seit etwa 30 fahren über ihre Verhältnisse und treibt einen Raubbau an ihren Ressourcen. Viele fühlen sich heute deshalb an die Endzeit der DDR erinnert. Reformen sind darum unausweichlich. Allerdings sind die jetzt verabschiedeten Gesetze zu einseitig. Den Arbeitslosen werden immer mehr Lasten aufgebürdet, während man von Managern hört, die sich schwindelerregende Gehälter zubilligen. Als Gemeinde haben wir stets gefordert, dass die Gelder, die für Arbeitslosigkeit ausgegeben werden, besser zur Schaffung von sinnvoller Arbeit in den Kommunen eingesetzt werden sollen.


Freie Presse: Worüber freuen Sie sich dieses Jahr am meisten ?

Philipp: Ganz besonders gefreut habe ich mich über die Entscheidung des Kreises, uns Fördermittel für den Kauf eines neuen Löschfahrzeuges zur Verfügung zu stellen. Das jetzige ist 35 fahre alt und entsprechend störanfällig. Das neue Auto wollen wir über zwei Jahre finanzieren.


Freie Presse; 'Worüber haben Sie sich geärgert?

Philipp; Großen Arger bereitete im April der vom sächsischen Kultusministerium angedrohte Wegfall der ersten Klasse an unserer Grundschule im kommenden Schuljahr. Das machte im Ort viel Unmut. Zum Glück hat sich die Landesregierung anders besonnen.


Freie Presse: Auch ein Bürgermeister muss einmal ausspannen. Welches Urlaubsziel lockt Sie dieses Jahr?

Philipp: Der Urlaub ist vorbei. Ich war mit meiner Frau an der Ostsee.


Freie Presse 14.07.2004