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Seltene Fabelwesen aus Kalk leben auf

 

16.03.2004
(TÜR) Freie Presse

Niederfrohnaer Fachmann sorgt für neue Pracht an Decken des Dresdner Schlosses
Niederfrohna/Dresden. In etwa zwei Jahren sollen die Schätze des Grünen Gewölbes in aufwändig restaurierten Zimmern des Dresdner Residenzschlosses gezeigt werden. Der Pretiosensaal soll bis dahin im alten Glanz erstrahlen. Dabei handelt es sich um einen Raum, den Kurfürst Moritz von Sachsen vor 450 Jahren von italienischen Meistern mit einer kunstvollen Renaissance-Stuckdecke verzieren ließ und der später im Barockstil zur Schatzkammer August des Starken umgebaut wurde. Das weiß der Niederfrohnaer Stuckateurmeister André Glauche von seinem derzeit wichtigsten Arbeitsort zu berichten.


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Der Niederfrohnaer Stuckateurmeister André Glauche arbeitet gegenwärtig an den Decken für den Pretiosensaal des Dresdner Residenzschlosses. -FOTO: ANDREAS TRUM


2001 erhielt der Chef eines Vier-Mann-Betriebes gemeinsam mit einem auf Restaurierungen spezialisierten Freiberger Unternehmen den Auftrag, die stark beschädigte Stuckdecke originalgetreu wiederherzustellen. “Dazu muss man wie die berühmten Stuckateure der Renaissance mit einer Mischung aus Weißkalk, Sand und Marmormehl in Antragetechnik arbeiten. Das erfordert handwerkliche Fertigkeiten, aber auch künstlerisches Gespür”, jubelte er, als man ihn für den reizvollen Auftrag ausgewählte. Neun Jahre zuvor hatte er sich in Venedig die Feinheiten und Kniffe dieser uralten Technik angeeignet. Danach gab es für ihn allerdings nur ein einziges Mal, für einen Auftraggeber in Bayern, Gelegenheit, das Erlernte anzuwenden. Doch was er dort leistete, gab vermutlich den Ausschlag, dass man ihm die Arbeit in Dresden zutraute.


Eine Gestaltungskommission aus renommierten Restauratoren und Kunsthistorikern aus ganz Deutschland überwachte schließlich nicht nur die Vergabe, sondern auch jeden Arbeitsschritt. “Das war nötig, weil nicht nur restauriert, sondern vieles auch ohne Vorlagen ergänzt werden musste”, meinte Glauche. Er erinnert sich an den schlechten Zustand der Stuckdecke. “Fünf Jahrhunderte hatten dem plastischen Kunstwerk arg zugesetzt. Besonders schlimm waren die Folgen des Brandes, der 1945 Teile des Schlosses verwüstete”, erklärte er. Ruß und Verfärbungen blieben auch dort, wo das Feuer nicht wütete. Noch schlimmer kam es für den Stuck in den folgenden Jahren, weil wegen des weggebrannten Daches Wasser eindringen konnte. Der Zerstörung setzten erst Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten in den 60-er Jahren ein Ende.


Von dem, was bei der jetzigen Neugestaltung in bisher 11.000 Arbeitsstunden geschaffen wurde, ist Glauche begeistert. 200 verschiedene Blumen, Fabelwesen, feingliedrige Tiere und Ornamente sind in ihrer Einzigartigkeit wiederentstanden. “Krönung der Decke sind acht Medaillons mit szenischen Darstellungen aus der antiken griechischen Mvthologie”. schwärmt er vom hohen künstlerischen Anspruch des Schöpfers der Stuckdecke. Beeindruckend findet er zudem die ungewöhnliche Plastizität. “Es wird vermutet, dass die italienischen Meister das durch die Verwendung von Marmormehl erreichten. Deshalb haben auch wir auf ein Überstreichen verzichtet. Der Pinsel kam nur zum Einsatz, wo durch das Zusammentreffen von Alt und Neu Farbunterschiede für das Auge beruhigt werden mussten”, verriet der 40-Jährige. (TÜR)


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