Alte Gemälde neu interpretiert

Ausstellung im Rathaus Niederfrohna zeigt Originale und die Nachbildungen von Grundschülern

Die Ausstellung „Mein Uropa hatte auch so einen Bart“ in der Rathaus-Galerie Niederfrohna zeigt alte Ölgemälde einmal anders: In der Schau sind Werke von Niederfrohnaer Grundschülern zu sehen, die sich von den alten Ölgemälden inspiriert haben lassen.

VON VRENI SCHNEIDER Freie Presse

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An das Original komme er nicht heran, sagt der neunjährige David Schock, der das Ölgemälde eines Militärarzt neu interpretierte. Die elfjährige Viktoria Monti entschied sich für das Nachbild eines Akts, weil Menschen oh Anziehsachen leichter zu malen seien, FOTO: WIEGAND STURM Niederfrohna. Die elfjährige Viktoria Monti ging an die Aufgabe ziemlich pragmatisch heran. An der Grundschule Niederfrohna macht sie bei der Kunst-Arbeitsgemeinschaft mit und sollte unter dem Motto „Vorbild – Nachbild" ein altes Ölgemälde des Niederfrohnaer Malers und Fotografen Johann Martin neu interpretieren. Sie hat einen Akt ausgewählt. „Menschen mit Anziehsachen sind viel schwerer zu malen“, begründet die Schülerin. Der neunjährige David Schock hat sich dagegen das Gemälde eines Militärarztes ausgesucht. „Mein Bild ist aber nicht so gut wie das Original“, muss der Viertklässler neidlos anerkennen.

Neben den alten Gemälden des Heimatvereins und den Neuinterpretationen der Schüler sind in der Ausstellung auch Fotos vom Entstehungstag der Malereien zu bestaunen. „Ich wollte den Niederfrohnaern nicht zum dritten Mal die gleiche Ausstellung mit den Ölgemälden zeigen. Deshalb kam mir die Idee, die Werke einfach von den Kindern nachmalen zulassen", erklärt Petra Hammer. Die ehemalige Kunstlehrerin vom Gymnasium Burgstädt leitet die Kunst-Arbeitsgemein­schaft.

Für die Ausstellung sollten die Kinder die Originale nicht einfach kopieren, sondern auch eigene Ideen einfließen lassen. „Zunächst haben wir natürlich über die Gemälde gesprochen. Lange reden durfte ich aber nicht. Die Kinder haben sich auf die Farben gestürzt", so die Kunstpädagogin. Sie zollt ihren Schützlingen großen Respekt: „Die Kinder haben sich mit sehr viel Freude und Interesse den Werken genähert."

Beeindruckt zeigt sich auch Gesine Fischer. Leiterin der Grundschule Niederfrohna: „Ich bin sehr stolz auf die Kinder. Schließlich hatten sie auch nur eine Stunde Zeit, um diese fertig zu stellen."

Auch für das laufende Schuljahr haben sich die Mädchen und Jungen der Kunst-AG einiges vorgenommen: Laut Schulleiterin wollen die Viertklässler bei einem Kreativwettbewerb mitmachen. „Außerdem planen wir eine Wandbemalung in der Schule", so Fischer. Zudem soll der Schulchor künstlerisch unterstützt werden. Petra Hammer will im Vereinshaus, das derzeit neben dem Rathaus entsteht, verschiedene handwerkliche Kunstprojekte für Kinder, Jugendliche und vielleicht auch für Erwachsene anbieten.

SERVICE Die Ausstellung wird voraussichtlich bis Mitte Oktober zu sehen sein. Das Rathaus ist montags und donnerstags von 9 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr, dienstags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr sowie freitags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.