Verein bietet Ausflüge in Natur und Geschichte

Niederfrohnaer Heimatverein vielseitig aktiv - Ausflug nach Waldenburg erfreut sich trotz Regenwetters regen Zuspruchs

Eine Brücke wählte der Niederfrohnaer Heimatverein als Logo. ”Das legten schon die vielen Brücken im Ort nahe. Andererseits soll die Brücke für uns ein Symbol für Verständigung und Gemeinschaft sein”, sagt Vereinschef Andreas Eichler. Trotz Regenwetters starteten am Sonntagfrüh viele Vereinsmitglieder an der Wetzelmühle zu einer Ausfahrt in Richtung Waidenburg.

Regelmäßige gesellige Ausfahrten und Wanderungen sind inzwischen zu einem festen Bestandteil des Vereins geworden.”Bei solchen Veranstaltungen machen gern viele ältere Leute mit, die sonst nicht aus dem Haus kommen würden. Auch in dieser Hinsicht schaffen wir Gemeinschaft”, sagt Vereinsmitglied Bernd Landgraf.

An den nächsten Tagen wollen er und weitere Mitstreiter entlang der Wanderwege die Sommerbänke wieder aufstellen. ”Mit dieser Arbeit tun wir etwas für die Allgemeinheit. Gleichzeitig erfreuen wir uns selbst
an der Natur”, sagt Joachim Schind1er. Weniger gut findet er, wenn Leute mit Müll Wanderhütten verunreinigen, wie jüngst am Querweg.

Auch Karl-Heinz Müller packt im Verein gern mit zu. ”Wir haben so-
gar schon für Schulklassen an einer Wanderhütte gegrillt. Das kommt immer gut an. Die Arbeit erledigen wir aus Verbundenheit mit dem Dorf und wir wollen zeigen, dass es sich in der Gemeinde gut leben lässt”, betont er.

Dass der Verein die Wanderwege rund um Niederfrohna in Stand setzt und pflegt, freut auch Niederfrohnas Bürgermeister Lothar Philipp (Freie Wähler). Doch der Heimatverein ist noch anderweitig aktiv. ”Unmittelbar nach der Gründung 1993 haben wir uns zunächst stark für die Flurneuordnung engagiert. Auch deshalb konnte Niederfrohna bereits frühzeitig Förderdorf werden”, schaut Andreas Eichler zurück.

Darüber hinaus habe sich der Verein der Dokumentation alter bäuerlicher Anschauungen und Techniken verschrieben. In dieser Hinsicht habe man auf Arbeiten des Oberfrohnaer Heimatforschers Horst Strohbach zurückgreifen können, der einst auch eine Sozialgeschichte des Bauerntums verfasst habe. Geschichte wird noch anderweitig groß geschrieben. Erst kürzlich organisierte Eichler in Penig mit dem dortigen Heimatverein eine Veranstaltung. Dabeistand der Zweite Weltkrieg, im besonderen der Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung, im Mittelpunkt des Interesses.

Freie Presse 16. April 2002 - Jürgen Sorge