Es knistert und kracht im Gebälk

Niederfrohna wollte Haushaltsplanentwurf auslegen - Limbach-Oberfrohna: Entwurf erst Mitte Februar fertig

Niederfrohna / Limbach-Oberfrohna. Der Niederfrohnaer Bürgermeister Lothar Philipp (Freie Wähler) ist empört: Eigentlich wollte er am Montag den Haushaltsplanentwurf der Gemeinde öffentlich auslegen. Daraus wird jedoch nichts.

Philipp erklärt: Montagmorgen habe er sich bei der Stadt erkundigt, wo der Entwurf bleibe. Denn seit Inkrafttreten der Verwaltungsgemeinschaft ist Limbach-Oberfrohna für dessen Erarbeitung zuständig. Wenige Stunden später habe er eine schriftliche Antwort erhalten. Darin teilt die Kämmerei mit, dass die Arbeiten zum Haushaltsplanentwurf bisher nicht abgeschlossen werden konnten. Die Kämmerei werde den Planentwurf bis zum 14.. Februar vorlegen. Damit könne er in der Gemeinderatssitzung Ende Februar eingebracht, einen Monat später beschlossen werden. Ferner weist die Kämmerei darauf hin, dass die Bekanntmachung der Auslegung nicht mit der Kämmerei abgestimmt worden sei.

Gerade das stößt dem Niederfrohnaer Bürgermeister sauer auf: ”Wir wollten den Haushalt nach der Auslegung bereits im Februar im Gemeinderat beschließen. Deshalb haben wir die Sitzung sogar um eine Woche verschoben. Die Tagesordnung wie auch die Änderung des Sitzungstermins haben wir bei der Stadt Limbach-Oberfrohna angemeldet. Außerdem sprachen wir darüber zur Januar - Gemeinderatssitzung und im vorhergehenden Hauptausschuss. Dabei waren auch Vertreter der Kämmerei anwesend.”

Der städtische Kämmerer Carsten Schmidt bestätigte auf Anfrage, dass in beiden Sitzungen darüber gesprochen worden sei. Es lasse sich jedoch nichts daran rütteln, dass der Haushalt erst Mitte Februar fertig gestellt werden könne. Das habe Philipp gewusst, behauptet Schmidt.

Der Niederfrohnaer Bürgermeister lässt jedoch nicht locker: Gesprochen habe man über den Haushaltplan sogar schon seit August vorigen Jahres, meint er. Nunmehr stehe die Gemeinde trotzdem einen weiteren Monat ohne Haushalt da. ”So etwas ist uns in zwölf Jahren Selbstständigkeit nicht passiert”, schüttelt Philipp den Kopf.

Dass die Große Kreisstadt den Haushalt nicht zu Stande bekam, ist in seinen Augen eine Schande, schließlich höre man fast täglich aus dem Limbach-Oberfrohnaer Rathaus, dass die Verwaltung der Großen Kreisstadt besser und effizienter arbeite, als das im Niederfrohnaer Rathaus möglich gewesen sei.

Freie Presse 05.02.2003