Verein braucht eigentlich eigene Bauabteilung

Zahlreiche Baumaßnahmen beim SV Niederfrohna - Bessere Bedingungen für Fußballer

Niederfrohna. Genau 406 Mitglieder in zwölf Abteilungen zählt der Sportverein Niederfrohna. Der für vier Jahre neu gewählte Vereinsvorstand startete nicht nur in sportlicher Hinsicht mit Volldampf. Größtes Bauvorhaben ist derzeit der Bau des neuen Sportplatzes hinter der Jahnburg. Nach umfangreichen Erdarbeiten hat er inzwischen Konturen angenommen. ”Auf dem Programm steht jetzt der Bau der Drainage. Demnächst werden wir entscheiden, ob der Platz Natur- oder Kunstrasen erhält”, erklärt Vereinschef Klaus Kertzscher. Der Platz wird auch eine Flutlichtanlage erhalten. Gesponsert wird sie von Andreas Ecke, Chef einer Elektrofirma in Wolfsburg. Der aus Kändler stammende Fußballer kickte viele Jahre gemeinsam mit Kertzscher in Oberfrohna und Limbach.

Kertzscher hofft, dass bei günstigem Wetter der Platz im Spätsommer bespielbar sein wird. Danach könne die bereits vorbereitete Erweiterung des jetzigen Sportplatzes auf das vorgeschriebene Normmaß erfolgen. Ferner steht der Ausbau des neuen. Mehrzweckgebäudes neben der Jahnburg kurz vor dem Abschluss. Im Dachgeschoss entstehen Gästezimmer für Sportler sowie neue Büroräume. ”In dem bisherigen Büroräumen in der Jahnburg werden ein Billardzimmer und ein Kraftraum eingerichtet”, kündigt Kertzscher an.

Seinem Ruf als Freizeitfabrik macht der SV Niederfrohna auch in sportlicher Hinsicht alle Ehre. Der Vorsitzende freut sich, dass der Verein in der Abteilung Fußball im Kinder- und Jugendbereich in allen Altersgruppen Mannschaften bilden kann. Auch in der kommenden Saison werde das nach derzeitigem Stand der Fall sein. Der Verein wolle ebenso im Kindergarten des Ortes aktiv sein, um Mädchen und jungen schon im Vorschulalter durch Sport und Spiel für ein aktives Sporttreiben zu begeistern.

Nachdem Sibylle Winter aus beruflichen Gründen die Leitung der Jazz-Dance-Gruppe niederlegen musste, werden die jungen Damen nunmehr von Daniela Gabel trainiert. Kürzlich feierte der Verein das fünfjährige Bestehen der Frauengymnastikgruppe unter Leitung von Gerda Frey-Kreis. Selbstverständlich sind weitere Mitglieder im Sportverein, vor allem Kinder und Jugendliche willkommen. Kertzscher verweist auf Tischtennis, Kegeln und die erst vor zwei Jahren neu gegründete Abteilung Federball.

Frithjof Kühnert trat 1949 in den Sportverein ein und ist inzwischen Ehrenmitglied. Schaut er sich heute um, kann er nur staunen. ”Die Verhältnisse damals und heute sind gar nicht zu vergleichen. Die Jahnburg war Kriegsgefangenenlager. Nach Kriegsende packten erst einmal alle Sportler bei der notwendigen Sanierung mit zu, um danach wenigstens einigermaßen gut Sport treiben zu können”, erinnert sich der einstige Turner. ”Heute wird hier so viel gemacht, dass der Verein eigentlich eine eigene Abteilung Bau brauchte”, fügt er schmunzelnd hinzu.

Freie Presse 16.04.2003