Kinder wollen mit Liedern Brücken bauen

Spatzenchor der Kreismusikschule feiert in Niederfrohna zehnjähriges Bestehen - Auch Gerhard Schöne gratuliert

Niederfrohna. Die Mädchen und Jungen des Spatzenchores kennen sich gut aus. Beim Singen wird nicht gezappelt. Und die Hände haben in den Hosentaschen nichts verloren. Sie üben das Lied “Es condido”. Es ist ein Scherzlied aus Lateinamerika, das viel Temperament und ein sonniges Gemüt verlangt. Den Kindern scheint es auf dem Leib geschrieben zu sein.

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Der Spatzenchor der Kreismusikschule Chemnitzer Land bei der Probe in der Grundschule Niederfrohna. -FOTO: ANDREAS TRUM

Chorleiterin Viola Richter beobachtet, wie die Augen vieler Kinder beim Singen verschmitzt aufleuchten. “Klasse, genau so muss es sein”, freut sie sich. An diesem Wochenende feiert der Spatzenchor der Kreismusikschule Chemnitzer Land mit mehreren Veranstaltungen sein zehnjähriges Bestehen.

Martin Leckelt freut sich auf das Festkonzert am Samstagnachmittag: “Ich bin überhaupt nicht aufgeregt. Ich bin schon oft aufgetreten, mindestens 20 Mal”, erzählt der Zehnjährige. Am besten gefällt ihm Gerhard Schönes “Nick-NackMann”-Lied, das auch der Chor gern singt. Auch die gleichaltrige Julia Fiebig schätzt den Liedermacher, der am Sonntag anlässlich des Jubiläums in Niederfrohna singen wird, sehr. “Gerhard Schöne macht gute Lieder für Kinder”, weiß das Mädchen. Anabell ist erst acht Jahre alt. Sie singt bei mehreren Liedern Solo. Deshalb hat sie neben den Chorproben zu Hause tüchtig geübt. Einen Solopart hat sie unter anderem bei “Musik ist wie eine Brücke”, ein Lied, bei dem auch alle ehemaligen Mitglieder des Chores mitwirken. In den vergangenen zehn Jahren haben etwa 150 Mädchen und Jungen in dem Chor der Kreismusikschule mitgesungen. Derzeit wirken 40 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren mit. Das Repertoire reicht vom modernen Kinderlied über traditionelles Liedgut bis hin zum Kindermusical. Chorleiterin Viola Richter erklärt: “Die Kinder lernen bei den Proben und Auftritten Teamgeist. Der Applaus des Publikums, das die Mädchen und Jungen mit ihrer Sangesfreude begeistern, ist stets Anerkennung und Bestätigung und fördert das Selbstvertrauen der Kinder.” Für die meisten ist der Spatzenchor die erste regelmäßige musische Betätigung, die Lust auf mehr machen soll. “Tatsächlich beginnt rund die Hälfte der Kinder eine Instrumentalausbildung an der Kreismusikschule. Andere bleiben dem Chorgesang in anderen Chören treu”, beobachtete Viola Richter in den vergangenen Jahren.

Freie Presse 01.04.2004 (SO)