Ortsumgehung in Sack und Tüten

Niederfrohnaer Bürgermeister zeigt sich zufrieden

Niederfrohna. Der Verlauf der Ortsumgehung Niederfrohna als Autobahnzubringer zur neuen A 72 steht fest, sagte Frank Rottscholl, zuständiger Abteilungsleiter Planung beim Autobahnamt Sachsen. Wichtiges Bauwerk in dieser Umgehung ist die Brücke über den Frohnbach.

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Mit den Genehmigungen rechne man im Frühjahr 2006. Voraussichtlich ein Jahr später soll mit dem Bau, der etwa zwei Jahre dauert, begonnen werden. Das heißt, der Autobahnzubringer ist erheblich später fertig als die Anschlussstelle Niederfrohna. “Das ist nicht anders lösbar. Ich kann nicht über Nacht mit dem Zauberstab alles hinzufügen, was zur neuen Autobahn gehört. Das Ganze kostet eine Menge Geld und muss in den jeweiligen Haushalt eingestellt werden”, so Rottscholl.

Mit der Variante der Ortsumgehung zeigte sich auch Niederfrohnas Bürgermeister Lothar Philipp (parteilos) zufrieden. “Es wäre schlimm gewesen, wenn sich der Schwerlastverkehr durch die Gemeinde bewegt hätte.” Es habe schon vor zwei Jahren einen entsprechenden Beschluss des Gemeinderates zur jetzigen Ortsumgehung gegeben.

Dennoch: So richtig fair behandelt fühlen sich die Niederfrohnaer nach den Worten von Philipp in punkto Autobahnneubau nicht. “Uns als Gemeinde wurde beispielsweise in der Vorplanung versprochen, den Grenzweg parallel zur Autobahn zu bauen. Dann war der zuständig Planungsleiter plötzlich weg und keiner hatte sich mehr so richtig verantwortlich gefühlt”, unterstrich der Bürgermeister. Das Ergebnis: Der Grenzweg ist jetzt raus aus dem Projekt. “Zudem kommt noch, dass Landwirte durch die Flurbereinigung und vor allem durch Ausgleichsmaßnahmen viel Land abgeben mussten. Verärgert waren auch viele Landwirte darüber, weil sie bei der Planung kaum Mitspracherecht hatten”, so Philipp. Neue Gewerbeansiedlungen im Zuge der A/2 erhofft sich der Ortschef nicht. “Solange viele Unternehmen in die Altbundesländer ziehen und dafür noch Fördermittel vom Staat erhalten, wird sich hier im Osten immer weniger tun.”

Freie Presse 12.April 2005 VON BERND WILD