Ganze Familie züchtet Kaninchen

Die Müllers aus Niederfrohna haben viel Freude an ihrem Hobby - Oberfrohnaer Verein zeigt 220 Tiere

Limbach-Oberfrohna/Niederfrohna. Die Vorbereitungen für die Jungtierschau des Kaninchenzuchtvereins 5373 Oberfrohna haben Angela und Thomas Müller aus Niederfrohna schon erledigt. Vorigen Sonntag haben sie beim Aufbau der Ausstellungskäfige geholfen und ihre Tiere geputzt. Heute kommen die Kaninchen in die Käfige. Nach der Bewertung morgen Vormittag werden alle Kaninchen noch einmal gefüttert. Dann öffnen sich die Tore für die Ausstellungsbesucher. An der jährlichen Schau beteiligen sich diesmal Züchter aus neun Vereinen. Sie zeigen 220 Tiere in 30 verschiedenen Rassen, darunter auch seltene wie elfenbeinfarbige Satin-Kaninchen und rote Rexe.

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Melanie Müller (links) und ihre Schwester Nicole haben bei der Ausstellung viel zu tun.

  • FOTO: ANDREAS SEIDEL

Thomas und Angela Müller sowie ihre Töchter Melanie (17) und Nicole (14) sind Mitglieder im Verein. Diesmal stellen nur die Eltern aus. Angola Müller zeigt zwei Sammlungen - das sind vier Tiere aus verschiedenen Würfen - Schwarzgrannen, ihr Mann zwei Sammlungen Weiße Wiener. Zu dem Hobby kamen die Müllers durch Zufall. Bei einer Ausstellung in Langenberg hatten sie ein Kaninchen gewonnen. Bis Thomas Müller als erster der Familie 2000 in den Verein eintrat, hatte es noch etwa zwei Jahren gedauert. Inzwischen sind es 80 Tiere geworden. Schnell sprang die Begeisterung auf die Töchter über. Nicole und Melanie züchten seit 2004 Rhönkaninchen, Zwei Häsinnen und einen Rammler als Grundstock dieser Zucht bekamen sie damals bei der Landesjungtierschau in Rochlitz.

”Am schönsten ist es, wenn im Frühjahr die Jungen zur Welt kommen”, ist Nicole begeistert. Melanie schätzt die Gemeinschaft. Bei den jährlichen Landesjugendlagern des sächsischen Rassekaninchenzuchtverbandes ist sie mit ihrer Schwester schon Stammgast. “Da habe ich viele Freunde kennen gelernt. Wegen Geldknappheit sollen die Treffen jetzt nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Das wäre sehr schade”, meint die 17-Jährige. Diesmal stellen die Mädchen nicht aus. Trotzdem haben sie bei der Schau viel zu tun. Sie helfen beim Füttern und Tränken der Tiere. Bei der morgigen Bewertung bringen sie als Zuträgerinnen die Tiere von den Käfigen zu den Preisrichtern und wieder zurück. Das machen die Mädchen gern. Auch die tägliche Arbeit, die die Tiere zu Hause bereiten, ist keine Last. Die Familie zieht an einem Strang. Wer Zeit hat, übernimmt das Füttern und Saubermachen. (SO)

Freie Presse 11.08.2006