Geguckt, gekostet und gekauft

Direktvermarkter werben beim Niederfrohnaer Bauernmarkt für ihre Produkte

”Paprika wirkt viel besser als Viagra”, wirbt Giso Lorenz um Kunden. Der kräftig gebaute Lugauer ist schon früh am Morgen mit flotten Sprüchen gut bei Stimme. Beim Niederfrohnaer Bauernmarkt brauchte auch er auf Kunden nicht lange zu warten. Der Markt wurde zum fünften Mal auf dem Gelände der der Tierpension Vogel am Jahnshom veranstaltet.
Wie Lorenz sind die meisten Händler Direktvermarkter. Das heißt, was sie verkaufen, stellen sie auch selbst her. Neben Paprika bietet Lorenz unter anderem saure Gurken, Senfgurken, Sauerkraut feil. ?Wir waren schon voriges fahr in Niederfrohna. Hier haben wir ein nettes Publikum, das nicht nur guckt, sondern auch kostet und kauft”, lacht Lorenz.
Über den redegewandten Händler schmunzelt auch die sächsische
Ernteprinzessin Maxi Ullmann aus Fraureuth. Nachdem die Prinzessin und der Niederfrohnaer Bürgermeister Lothar Philipp das Markttreiben eröffnet haben, schauen sich beide auf dem Markt um.
Auch bei Andreas Steinert macht sie Halt. Er verkauft am Stand des Glauchauer ”Eine-Welt-Ladens” ehrenamtlich Produkte aus Entwicklungsländern. Neben Kaffee aus Kolumbien oder Costa Rica gibt es bei ihm auch Textilien und Trockenfrüchte.
”Die Produkte sind fair gehandelt. Wir beziehen sie direkt von Kooperationen oder Handwerkergruppen über die Gesellschaft für Partnerschaft mit der Dritten Welt”, erklärt Steinert. Und er fügt hinzu: ”Neben fairen Preisen können die Produzenten auch auf langfristige Lieferverträge und damit auf eine gesicherte Existenzgrundlage bauen.”

Den Bauernmarkt hat die Projektgruppe Muldental Marketing gemeinsam mit dem Verein Direktvermarktung in Sachsen auf die Beine gestellt. Gastgeberin Ute Vogel freut sich, dass der Markt in den vergangenen Jahren kontinuierlich wuchs. Diesmal machten etwa 30 Händler und Vereine mit. Und Besucher ließen bei dem schönen Wetter ebenfalls nicht lange aufsich warten.
Bürgermeister Philipp würdigte die Arbeit der vielen Helfer, die den Markt organisierten. ”Wir sind eine von der Landwirtschaft geprägte Gemeinde und wollen auch nichts anderes sein. Deshalb sind solche Veranstaltungen für uns wichtig. Hier können wir zeigen, dass die Direktvermarktung ein viel besserer Weg zum Verbraucher ist als über die Kühltheke in einem großen anonymen Discounter”,hebt der Ortschef hervor. (SO)