Empfindsamer Blick auf heimatliche Landschaft

Joachim Walter stellt im Niederfrohnaer Rathaus aus - Vorbild ist die Natur

Niederfrohna. Beim Blick auf eine bunt gesprenkelte Sommerwiese meint mancher Betrachter vielleicht sogar deren Duft und Frische zu spüren. Das Bild stammt von Joachim Walter. Der Maler und Grafiker aus Limbach-Oberfrohna gibt derzeit im Niederfrohnaer Rathaus einen Einblick in sein Schaffen. Da bietet sich etwa ein Blick auf die sanft geschwungene hügelige Landschaft des Limbacher Teichgebietes. Auf einem anderen Bild fing der Künstler mit warmen roten und braunen Farbtönen stimmungsvoll die Schönheit eines Herbstwaldes ein.

”Ich bin in den vergangenen Jahren viel in der Welt herumgekommen. Jetzt interessiert mich wieder verstärkt der Nahbereich”, sagt der 74-Jährige. Nahbereich - das sind für ihn die Landschaften seiner Heimat, aber auch eine Blume, ein Baumstumpf oder eine alte Mauer in ihrer Schlichtheit und Vielfalt. Seine Ausstellungen sieht Walter nie als endgültiges Ergebnis seiner künstlerischen Betätigung, eher als Zwischenstation. ”Ich bin immer unterwegs und stelle auch meine Arbeiten in Frage. Das hilft mir, mich stets weiterzuentwickeln”, so der Künstler, der sich gern mit Werken spätimpressionistischer Maler auseinandersetzt.

Das große Vorbild ist für ihn jedoch seit jeher die Natur. Dabei geht es ihm nicht um deren bloßes Abbild. Vielmehr will er mittels der Kunstseine Empfindungen dem Betrachter mitteilen. ”Auf diese Weise entstehen Darstellungen, die weder Kamera noch Computer zu Stande bringen. Besser, als über die Bilder zu reden, ist aber immer, sie sich anzuschauen”, fügt er schmunzelnd hinzu. Max Liebert, Mitglied im Niederfrohnaer Heimatverein, regte die Ausstellung an. Er drückt derzeit bei einem Englischkurs in der Kreisvolkshochschule mit Joachim Walter die Schulbank.

Eine Ansicht Niederfrohnas gefällt ihm am besten: Ein grün-golden schimmerndes Feld leuchtet im Sonnenschein. Ein Weg weist den Blick in die Ferne, wo am Horizont der Rochlitzer Berg zu sehen ist.

Liebelt gelangt über diesen Weg zu seinen eigenen Feldern. Für ihn ist das immer wieder eine Gelegenheit, das wechselnde Licht in den Morgen- oder Abendstunden, das der Landschaft einen. ganz besonderen Reiz gibt, zu bewundern.

Und noch etwas anderes fällt dem Landwirt ein: ”Ist der Rochlitzer Berg von dieser Stelle aus ganz klar zu sehen, ist oft der Regen nicht weit. Das wussten schon die alten Bauern und es trifft meistens zu.”

Der Niederfrohnaer Bürgermeister Lothar Philipp (Freie Wähler) ist ebenfalls von den stimmungsvollen Bildern begeistert. ”Joachim Walter ist ein Künstler, der aus der Landschaft heraus malt und deren Schönheit zeigt”, sagte der Gemeindechef über die mittlerweile 17. Exposition im Rathaus.

ÖFFNUNGSZEITEN

Zu sehen ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Niederfrohnaer Rathauses. Nach Anmeldung unter Telefon 03722/92245 sind Besichtigungen auch zu anderer Zeit möglich.