Narren erobern Rathausschlüssel

Niederfrohnaer Carnevalsclub trumpft auf

Niederfrohna. Mit Tänzen und dem strahlenden Blau-Weiß ihrer Kostüme besiegten Fünkchen und Funkengarde des
Niederfrohnaer Carnevalselubs (NCC)
am Montagvormittag locker Novembergrau und Alltagstrott. Alle, die 11.11 Uhr vor dem Rathaus miterlebten, wie der NCC den Rathausschlüssel eroberte, hatten ihren Spaß.

Die Kinder der Grundschule waren bereits einige Minuten vor dem offiziellen Start in die fünfte Jahreszeit gekommen. Gut verpackt in dicke Jacken, Mützen und Schals harrten sie aus, bis sich mit lauten ”Ole-Ole”- und ”Niederfrohna Helau”-Rufen die Narrenzunft ankündigte. Gespannt verfolgten sie, wie die Karnevalisten lautstark forderten: ”Bürgermeister, gib den Schlüssel raus!” Bürgermeister Lothar Philipp (parteilos) ließ die kämpferische Truppe nicht warten, wollte aber erst einmal sehen, was der Verein zu bieten hat. Bei den Tänzen der Funkengarde wurde es schnell munter auf dem Niederfrohnaer Rathausplatz. Vor allem die , Jüngsten klatschten und hopsten eifrig mit. Bei einigen ”Falschmeldungen aus der Gemeinde und vom Sport”, die Elferratsmitglied Volker Uhlig vortrug, waren es hingegen die Erwachsenen, die erst schmunzelten und dann kräftig applaudierten.

”Zieht ruhig alles durch den Kakao”, schmunzelte der Ortschef bei der Schlüsselübergabe. Humor sei wichtig, betonte er und wünschte dem NCC für alle Veranstaltungen in dieser Saison ein volles Haus. Dass es seit fünf Jahren im Ort wieder eine Truppe gibt, die Faschingsgepflogenheiten der Region weiterführt, findet er gut. ”Niederfrohna wird nie Köln, aber wir können ein sehr stimmungsvolles Faschingsland sein”, fügte er an. Kamevalspräsidentin Kerstin Kunz freut sich, dass der Einsatz ihrer Vereinsmitglieder anerkannt wird. ”In einer Zeit, die von Hektik und Stress bestimmt wird, liegt uns viel an der Pflege karnevalistischer Traditionen. Deshalb gehört es für uns einfach zum Vereinsleben, die Saison pünktlich am 11.11., 11.11 Uhr zu eröffnen. Dafür nehmen wir gerne einen Tag Urlaub und kümmern uns darum, dass unsere Funken von der Schule freigestellt werden”, erklärte die rührige Vereinsvorsitzende.

Freie Presse 12.11.2002