Chronik des Rassegeflügelzuchtverein Niederfrohna e.V.

Chronik Im März des Jahres 1908 wurde in Niederfrohna im Gasthof „Linde“ im Ortsteil Fichtigsthal der Geflügelzüchter­verein gegründet. Im selben Monat des gleichen Jahres wurde ebenfalls der Geflügel- und Kaninchenzuchtve­rein von Niederfrohna, Mittelfrohna und Fichtigsthal ins Leben gerufen. Die erste Versammlung fand im Gasthof „Albertpark“ statt. Am 6. Dezember 1908 organisierte der junge Verein seine erste große Schau. Unter der Leitung von Paul Landgraf wurden neben Hühnern, Tauben und Großgeflügel auch Kaninchen gezeigt. Zwei Jahre später folgten zwei weitere Ausstellungen und im April 1914 trat der Verein dem Landesverband Sächsischer Geflügelzüchter bei. Die erste Ausstellung nach dem Ersten Weltkrieg fand im Gasthaus „Heiteren Blick“ in Rußdorf statt.

Der Verein spaltete sich im Februar 1938 in den Geflügelzuchtverein I und den Kaninchenzuchtve­rein. Trotz des Zweiten Weltkrieges fanden sich Mitglieder des Vereins im Jahr 1943 zusammen um den 35. Jahrestag des Vereins zu begehen. Durch die Wirren des Krieges und dessen Folgen bedingt wurden im Verein Neuregelungen notwendig um ihn handlungsfähig zu halten. Zum 40-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr darauf fand eine Ausstellung in der Turnhalle von Niederfrohna statt. Dabei ehrte der Verein verdiente Mitglieder.

Noch vor Gründung der DDR erfuhr der Verein eine Umbenennung in „Arbeitsgemein­schaft der Geflügelzüchter Niederfrohna I“. Dies Geschah im Mai 1949. Im Gleichen Jahr wurden alle übergeordneten Verbände aufgelöst. 1950 etablierte sich eine Jugendgruppe im Verein und mehr und mehr Rassen sorgten für Vielfalt bei den Züchtern. Zwei Jahre später erfolgte die Zusammenlegung der Vereine Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter zu einem Verband. Doch bereits 1954 war der Geflügelverein wieder selbstständig. Eine vom Verein gekaufte Brutmaschine kam erstmals zum Einsatz. Der Erfolg der ersten Brutmaschine führte 1957 zum Kauf eines Flächenbrüters für Wassergeflügel. Zwei Jahre darauf übernahm Harry Fiedler als Vereinsvorsitzender die Leitung.

1965 bildete der Geflügelverein erstmals eine Frauengruppe. Drei Jahre später wurde der 60-jährige Bestand des Vereins gefeiert. 1969 fand die erste Frohnatalschau statt. Ausgerichtet wurde diese vom Geflügelzuchtverein Niederfrohna I. In den 70er Jahren kam zur Frohnatalschau noch ein weiteres Event hinzu: Die Gemeinschaftsschau der Geflügelzüchter, Kaninchenzüchter, Landwirtschaft, Kleingärtner und Briefmarkensammler. An dieser Veranstaltung war beinahe das gesamte Dorf beteiligt. Während der 80er Jahre übernahm Karl Graichen die Leitung des Vereins. 1989 ging diese zurück an Harry Fiedler.

Die politische Wende brachte auch Veränderungen im Vereinsgefüge. So wurden die Sparten Chemnitz Stadt und Chemnitz Land wieder zusammengelegt. Den ersten Vereinsvorsitz im gesamtdeutschen Zeitalter erhielt Christian Rabe. 1991 wurde beschlossen, dass die Ausstellungen des Vereins ab sofort unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Niederfrohna standen. Der Rassegeflügel­zuchtverein Niederfrohna musste sich den neuen Bedingungen anpassen. Die Dokumente für Zuchtlinien waren von nun an in ganz Deutschland gleich einzuhalten. Die erste Bewährungsprobe fand 1992 statt: Die 1. Rassegeflügel­zuchtausstellung nach der Wende in Niederfrohna. Im gleichen Jahr wurde der Verband Sächsischer Rassegeflügel­züchter ins Leben gerufen. 1993 löste sich der noch immer bestehende Geflügelzuchtverein Niederfrohna II auf. Die Mitglieder erhielten die Möglichkeit in den Verein Niedefrohna I beizutreten ohne dabei ihre langjährige Mitgliedschaft zu verlieren. Von diesem Moment an gab es in Niederfrohna nur noch einen Rassegeflügel­zuchtverein. Vier Jahre später verabschiedete dieser seine neue Vereinssatzung.

Im Jahr 2000 organisierten die Mitglieder des Vereins in der ehemaligen Halle der Firma „Trikotex“ einen Kleintiermarkt. Die jährlich stattfindenden Ausstellungen des Vereins fanden bis heute in diesen Hallen ein neues Zuhause. Bereits 2007 begannen die Vorbereitungen für das kommende 100-jährige Bestehen des Vereins, welches im darauffolgenden Jahr ausgiebig gefeiert wurde.

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Gruppenbild zum 100-jährigen Vereinsbestehen

Seit nunmehr über 100 Jahren stellt der Verein einen festen Punkt im Gefüge des Ortsgeschehens dar. Und wie in jedem Jahr freut sich der Geflügelverein Niederfrohna darauf Gäste und Besucher auf der Ausstellung willkommen zu heißen!