Freie Presse: Stift und Papier für Prominenten-Porträts

erschienen in der Freien Presse am 07.05.2014 ( Von Steffi Hofmann )

Mit Jazz am Piano stimmt Günter Bernitz die Gäste zur Vernissage seiner Ausstellung im Rathaus in Niederfrohna auf seine neuen Bilder ein.

Niederfrohna. Die Wände der Rathausgalerie werden ab Freitag von Kreide-, Kohle-, Tusche- und Grafit-Bildern sowie verschiedenen Druckgrafiken des Chemnitzer Künstlers Günter Bernitz geschmückt sein. Denn dann wird seine Ausstellung „Positionen – Gesichter und Landschaften“ eröffnet, die rund 20 Arbeiten zählt.

Zu sehen sind Schwarz-Weiß-Malereien. „Es muss ja nicht immer alles in Farbe sein“, sagt Günter Bernitz, der zum ersten Mal in Niederfrohna ausstellt. Seine Werke zeigen Porträts, zum Beispiel von Frauen und bekannten Persönlichkeiten wie etwa Stefan Heym. „Ich habe den Schriftsteller einmal in einem Fernsehinterview gesehen und sofort Stift und Papier gezückt“, sagt Bernitz zu seiner Arbeit.

Auch Landschaften wie Felder, Berge oder Wälder kann der Besucher der Rathausgalerie betrachten. Zumeist sind diese Bilder aber aus der Fantasie des Künstlers entstanden. „Ich gehe zum Malen nicht mehr so oft raus. Ich will mir die Freiheit, etwas selbst und ohne Vorlage entwickeln zu können, erhalten“, erklärt Bernitz.

In der Regel beginne er sein weißes Papier zu gestalten, ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen. Mit dem Pinsel würden so Linien oder ganze Flächen gemalt und weiterentwickelt. „Das Ganze ist für mich immer ein Entdeckungspro­zess“, so Bernitz.

1935 in Chemnitz geboren, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Kartonagenmacher und Maler. Von 1969 bis 1972 studierte er Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und arbeitete bis zur Wende als Werbegrafiker. Danach war er als Freiberufler tätig. Bernitz ist Mitglied im Chemnitzer Künstlerbund. Zur Vernissage wird er neben der Malerei sein zweites großes Hobby präsentieren: Die Musik. Er will dann Jazz-Variationen am Piano zum Besten geben. In seiner Freizeit ist Bernitz in der Jazz-Kompagnie Chemnitz aktiv und tritt dort unter anderem mit Swing-Musik auf.

Auf die Frage, was er lieber tut, malen oder musizieren, sagt er: „Ich muss mich doch nicht entscheiden, ich mache das, worauf ich gerade Lust habe.“ Die Liebe zur Musik und zur Kunst sei ihm in die Wiege gelegt worden – der Vater war Kantor, die Mutter sang im Kirchenchor. Schon früh erlernte Bernitz das Klavier-Spiel und nahm Gesangsunterricht. Auch gemalt habe er schon als kleiner Junge.

Die Niederfrohnaer Ausstellungsle­iterin Petra Hammer kennt Bernitz schon lange Zeit. Er war Mitbegründer des Limbacher Kunstvereins, der sich inzwischen aber aufgelöst hat. „Es ist mir schon immer ein Ansinnen gewesen, regionalen Künstlern eine Plattform zu bieten“, so Petra Hammer.

Die Ausstellung wird am Freitag 19 Uhr eröffnet und ist bis zum 29. Juni zu sehen: Montag und Donnerstag von 9 bis 12 sowie 13 bis 15 Uhr, Dienstag von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr sowie Freitag von 9 bis 12 Uhr.